Marler Arztnetz nimmt weiter am Pilotprojekt „Pflegeheimversorgung“ teil
2014 hatte die damalige Gesundheitsministerin von NRW Barbara Steffens Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen aufgerufen, die Versorgung von Pflegeheimbewohnern zu verbessern.
Dazu wurden mehrere Pilotregionen in Westfalen-Lippe benannt, in denen ein Pflegeheimvertrag zwischen Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und zertifizierten Arztnetzen entwickelt wurde. Seit 2014 nahm auch das Marler Arztnetz an diesem Projekt teil. Zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und den beteiligten Krankenkassen wurde jetzt vereinbart mit den beteiligten besonders qualifizierten Netzen das Pflegeheimprojekt fortzusetzen:
Dazu beschäftigt das Marler Arztnetz zwei entlastende Versorgungsassistenten, die neben den jetzt in Versorgerteams schwerpunktmäßig in mehreren Pflegeeinrichtungen tätigen Hausärzten, sogenannte nicht Anlass bezogenen Besuche bei den teilnehmenden Heimbewohnern durchführen, um z.B. durch regelmäßige Blutabnahmen wie auch durch ein vom Netz entwickeltes Assessment erhöhten Betreuungsbedarf z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt oder eine drohende Verschlechterung vorzeitig zu erkennen. Damit sollen Notsituationen, die unnötige und belastende Notarzteinsätze und Krankenhauseinweisungen nach sich ziehen, verhindert werden. Dazu finden zwischen Sprechern der Versorgungsteams, den entlastenden Versorgungsassistentinnen, den Heim- und Pflegedienstleitungen regelmäßige Fallkonferenzen statt. Über die entastenden Versorgungsassistentinnen ist die unmittelbare, tägliche Erreichbarkeit des behandelnden Arztes gesichert, um bei Problemen rasch und adäquat zu handeln. Ziel ist eine Verbesserung der internen Kommunikation, z.B. über die Entwicklung einer gemeinsamen Dokumentationsplattform, Anpassung gemeinsamer Medikamentenpläne etc..
Das Marler Arztnetz lässt zurzeit eine Mitarbeiterin zu einer zertifizierte Wundmanagerin ausbilden, um auch hier eine verbesserte Versorgung anbieten zu können.
Regelmäßige Qualitätszirkelarbeit und Fortbildungen zu sogenannten altersmedizinischen Themen sind für die teilnehmenden Ärzte verpflichtend. So haben sich erst letzte Woche die meisten teilnehmenden Hausärzte im sechsmal im Jahr stattfindenden Qualitätszirkel getroffen und sich durch einen leitenden Oberarzt der Gerontopsychiatrie zum Thema Delir und Demenz und den Therapiemöglichkeiten fortgebildet.